Wie viel Kinder bei der Verarbeitung eines Trauerfalls in der Familie oder im näheren Umfeld aufnehmen, klärten wir im ersten Teil unseres Blogeintrags. Wie man den eigenen Nachwuchs auf das schwierige Thema Tod und Trauer vorbereiten und wie man sich im Vorfeld einer Beisetzung verhalten kann, klären wir nun.
Die richtige Vorgehensweise
Wie kann man dabei helfen, etwas Unbegreifliches begreiflich zu machen? Was ist zu tun, um ein Kind auf eine Beerdigung vorzubereiten? Und wie geht man in Gegenwart des Sohnes oder der Tochter überhaupt mit dem übergeordneten Thema Sterben um? Dies alles sind Fragen, die man nur auf eine Art und Weise definitiv richtig beantworten kann: Ehrlichkeit währt am längsten!
Präventivmaßnahme
Nicht jedem Kind fällt es sofort leicht, in ein Grab zu sehen. Es kann sinnvoll sein, junge Menschen von klein auf und in kleinen Dosen mit dem Tod vertraut zu machen. So kann man gemeinsam das Grab der Großmutter pflegen und zuvor oder danach über einen schönen Friedhof spazieren. Anschließend kann man gemeinsam nach Antworten auf die dabei aufkommenden Fragen suchen.
Wie umgehen mit dem Thema Tod?
Im Umgang mit Kindern ist es wichtig, gerade in Bezug auf dieses sensible Thema einfach gehaltene Sprache zu verwenden und belastende Details auszulassen. Auf unnötige Euphemismen sollte dabei verzichtet werden. So kann der Satz „Oma schlief friedlich ein“ kleinen Kindern Angst vor dem Schlafen beschweren, da sie befürchten könnten, danach nicht mehr zu erwachen. Diese weit verbreitete Notlüge hilft ohnehin keinem Kind dabei, das Sterben und den Tod besser zu verstehen; denn Schlafende wachen im Gegensatz zu Toten wieder auf!
Da Kinder das Trauern erst lernen müssen, ist es von großer Wichtigkeit, dass ihre Eltern als ihre Vorbilder ihnen dies richtig vorleben. Lassen Sie Ihrer Trauer also freien Lauf. Nur so lernen sie, dass es normal ist, Gefühle zu zeigen und auch weinen zu können.
Es ist wichtig, offen über eine Beerdigungszeremonie zu sprechen
Kinder können den richtigen Umgang mit Trauer unter anderem auch dadurch lernen, dass sie einer Beerdigung beiwohnen. Allerdings ist es wichtig, im Vorfeld mit dem eigenen Sprössling zu besprechen, wie die Beisetzung, wie die Trauerfeier ablaufen wird. Fragen, wie etwa nach der Funktion von Trauerkleidung, gilt es zu beantworten und Aussprüche wie „Mein herzliches Beileid“ zu erklären. Auch über die Teilnehmer einer Beerdigung sollte im Vorfeld gesprochen werden. Ein Kind muss zu jeder Zeit selbst entscheiden, was es tun möchte. Aber sollte es sich für die Teilnahme an einer Bestattungszeremonie entscheiden, dann hilft es oft auch, es ein Erinnerungsstück in das Grab legen zu lassen.
Das eigene Kind in seiner Trauer zu begleiten ist – gerade, wenn man selbst mit einem Trauerfall zu kämpfen hat, eine große Aufgabe. Die helfende Hand eines Freundes, eines Patenonkels bzw. einer Patentante, die dem Verstorbenen nicht so nahe standen, ist nicht nur vorbereitend eine Hilfe, sondern auch für den Fall, dass sich das Kind von einer Minute auf die andere umentscheidet oder von den Feierlichkeiten überforderter ist als erwartet.
Nachdem die Beisetzung sowie die anschließende Feier überstanden sind, ist es von großer Wichtigkeit, das Geschehene mit den Kindern im Nachhinein zu besprechen. Welche Gefühle wurden hervorgerufen? Was genau ist geschehen? Gibt es durch die Thematik ausgelöste Ängste oder generell offene Fragen? Mit Geduld, Fingerspitzengefühl und vor allem Ehrlichkeit können Ängste durchaus verjagt und Unklarheiten beseitigt werden. Immerhin verstehen Kinder oft mehr, als ihre Eltern erwarten.
Ein Thema, viele Fragen
Ein Verlust und die daran anschließende Zeit werfen stets zahlreiche Fragen auf. Falls Sie Fragen rund um das Thema Beerdigung und Bestattungszeremonien haben, kontaktieren Sie uns vom Bestattungsinstitut Joachim Männer jederzeit gerne.