Möglichkeit zur stillen Anteilnahme – Kondolenzblumen und was sie bedeuten

Kondolenzblumen Blumengesteck weiß gestaltet für Trauerfeier

Der Frühling hat mittlerweile Einzug in Deutschland gehalten, die Natur arbeitet mit Fleiß an ihrem neuen Blumenkleid und bringt Blätter, Gräser, Knospen und Blüten zum Sprießen. Kaum etwas auf der Erde ist so symbolträchtig und bedeutungsschwanger wie die Pflanzenwelt. Für jeden Anlass – ob Geburtstag, Valentinstag oder Hochzeit – und jede Aussage gibt es die passende Blüte samt passender Blütenfarbe.

Doch auch in der schwersten Zeit – vor, während und nach einer Bestattung – helfen Blumen dabei, Anteil zu nehmen und Gedanken auszudrücken, wenn die richtigen Worte fehlen. Damit jedoch auch die gewünschte Botschaft bei den Angehörigen ankommt, gibt es ein paar Dinge zu beachten; denn nicht jede Blume ist als Bestattungsblume geeignet. Aus diesem Grund möchten wir vom Bestattungsinstitut Joachim Männer Ihnen hier eine kleine Hilfestellung geben.

Warum Blumen zum Gedenken?

Auch wenn das nicht überall auf der Erde der Fall ist, in Deutschland wird der Tod sehr stark mit Trauer in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund ist es hierzulande auch üblich, auf einer Beerdigung schwarz gekleidet zu erscheinen, denn die Farbe Schwarz symbolisiert Trauer und Tod. Um nun diese Stimmung etwas aufzuhellen, kommen Blumengestecke ins Spiel. Sie bilden einen Kontrast zur dunklen Kleiderwahl und sind nicht nur am Grab, sondern auch in der Aussegnungshalle beziehungsweise in der Kirche gerne gesehen, um diese weniger trist wirken zu lassen.

Aber Vorsicht! Es ist eher unüblich, bunte Sträuße zum Zwecke der Beileidsbekundung zu wählen. Auch wenn der Trend mittlerweile immer mehr in Richtung farbenfroherer Blüten geht, sind Sie dem Anlass entsprechend stets auf der sicheren Seite, wenn Sie sich für helle und gedeckte Farben entscheiden. Besonders beliebt sind weiße oder cremefarbene Lilien, Callas oder auch Rosen.

Für welche Blume soll ich mich entscheiden?

Für die Wahl des richtigen Gesteckes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich ist es die schönste Variante, wenn man die Lieblingsblumen des oder der Verstorbenen auswählen kann. Dies drückt höchste Wertschätzung aus. Und in diesem Fall steht selbstverständlich auch die Blumensprache im Hintergrund. Fehlen hier jedoch die nötigen Informationen, können Sie auch überlegen, welche Blumen den Angehörigen gefallen könnten.

Doch Kondolenzblumen sind viel mehr als nur schöner Schmuck. Vielmehr soll der Gedanke, den man mit dem jeweiligen Strauß oder Gesteck zum Ausdruck bringen möchte, im Vordergrund stehen. Denn gerade in solch schweren Situationen ist es oft nicht leicht, selbst die richtigen Worte zu finden. Beachtet man die Sprache der jeweiligen Blumen, können Fettnäpfchen durchaus vermieden werden, denn sie hilft dabei ganz persönliche Aussagen zu treffen.

Die Blumen und ihre Symbolik

Es existieren auf der Welt unzählige Pflanzenarten und jede Kultur bevorzugt andere Blumen als Trostspender im Trauerfall. In Deutschland gibt es einige Pflanzen, die direkt mit dem Tod in Verbindung gebracht werden; meist sind dies jedoch nicht jene Gewächse, die auch als Kondolenzblumen geeignet sind.

Eher ungeeignete Bestattungspflanzen

Eine Pflanze, die direkt den Tod symbolisiert, ist beispielsweise die Narzisse. Ihren Namen hat sie – ebenso wie der Narzissmus – vom jungen Narziss, der sich einer griechischen Sage nach in sein eigenes Spiegelbild verliebte und sich selbst verzehrte und verschmachtete, bis er schließlich starb. Aus diesem Grund wird die Narzisse mit dem Sterben und dem Tod in Verbindung gebracht. Indem sie aber auch das Überwinden der Dunkelheit sowie die Reinkarnation symbolisiert, scheint sie als Bestattungsblume eigentlich gut geeignet. Aufgrund der düsteren Geschichten, die sich um diese Blume ranken, sollten Sie aber eher auf sie verzichten. Zudem ist sie für christliche Beerdigungen ohnehin nicht zu empfehlen, da der Glaube an Reinkarnation im Christentum nicht weit verbreitet ist.

Weil sie vor allem in früheren Zeiten gerne als Schlaf- oder Betäubungsmittel verwendet wurde, hat auch die Mohnblume nicht den allerbesten Ruf als Kondolenzpflanze. Sie steht unter anderem für Vergessen, Selbstverlorenheit und Tod. Sie wird aber gerne auch als Symbol für die Passion Christi gesehen, weswegen sie immer wieder auf Bestattungen auftaucht. Da ihre Symbolik aber nicht immer eindeutig ist, sind Sie mit dieser nicht auf der sicheren Seite.

Auch die Weiße Hortensie steht für den Tod und ist häufig als Grabbepflanzung zu sehen. Sie drückt Hochachtung aus, vermittelt dank ihrem Ruf als Todesblume allerdings keine positiven Gefühle. Aus diesem Grund sind statt ihr vielmehr Blumen mit freundlicher Botschaft zu empfehlen.

Die Top 3

Die gängigsten Bestattungsblumen und Verkaufsschlager sind Rosen, Lilien und Callas. Und auch wenn sich deren Bedeutungsebenen sicherlich überschneiden, kann man auch hier – je nach Wahl – Unterschiedliches „durch die Blume“ sagen, im positiven Sinne versteht sich.

Nicht nur wenn es um Liebesbekundungen geht, auch in der Trauerfloristik ist die Rose der Klassiker, wenngleich sich meist nur enge Angehörige des oder der Verstorbenen für die Farbe Rot entscheiden. Denn Rot ist die Farbe der Liebe, Weiß hingegen die Farbe der Unschuld und Reinheit. Die Rose ist zudem ein Symbol für die Schönheit und Vergänglichkeit.

Die Lilie als Symbol des Christentums, des Lichtes und somit der Hoffnung sowie als Zeichen für die Hingabe zu Gott ist eine der meistverwendeten Beileidsblumen in Deutschland. Dies ist aber weniger ihrer Symbolik geschuldet als der Tatsache, dass sie auch Liebe, Zuneigung und Hochachtung gegenüber den Beschenkten vermittelt. Gerade aber, wenn der oder die zu Betrauernde sehr gläubig war, wird gerne zur Lilie gegriffen.

Ebenso gut für eine christliche Beerdigung geeignet ist die Calla, ein Symbol für die Unsterblichkeit und das ewige Leben – etwas, das man sich für jeden nach dem Tod erhofft. Sie ist somit sehr ausdrucksstark und sehr gut dazu geeignet, Wertschätzung und Hochachtung auszudrücken.

Unsere Empfehlung

Neben diesen drei Verkaufsschlagern gibt es noch weitere sehr geeignete Blumen für eine Bestattung. Besonders empfehlenswert sind Nelken, Chrysanthemen und Vergissmeinnicht.

Nelken sind so besonders geeignet und beliebt, da sie sich nicht nur für Blumengestecke bestens eignen – immerhin setzen sie mit ihren leuchtenden Farben schöne Akzente –, sondern weil sie auch als Schnittblumen eine gute Figur abgeben. Schließlich ist es ein häufiger Brauch, nicht nur Erde mit ins Grab zu geben, sondern auch Schnittblumen auf den Sarg zu legen. Nahe Verwandte bedienen sich zu diesem Zwecke häufig der Rosen. Doch welche Schnittblume sollte für Freunde und Bekannte sowie außenstehende Anteilnehmende besser geeignet sein als die Nelke, die gemeinhin für Liebe und Freundschaft steht?

Bei Chrysanthemen handelt es sich um Herbstblumen, weswegen sie sehr widerstandsfähig und beständig sind – Eigenschaften, die sie zum optimalen Grabschmuck machen. Denn vor allem im Spätsommer leuchtet sie in vielen wunderschönen Farben. Die Bedeutungen, die hinter dieser Kraft und Ausdauer stecken, sind Beständigkeit und Treue. So lässt sich mit diesem Gewächs eine tolle Botschaft vermitteln.

Für die Treue, ebenso wie für Liebe und Zusammengehörigkeit, steht auch das Vergissmeinnicht. Schon der Name des Frühjahrsblühers verweist auf den Wunsch, nicht vergessen zu werden und nicht zu vergessen. Mit dieser offensichtlichen Bedeutung ist dieses Sehnsuchtssymbol schlechthin die perfekte Möglichkeit, an einen geliebten Menschen zu gedenken.

Die richtige Farbe

Grundsätzlich gibt es für Beerdigungen in Deutschland keine feste Farbregel, doch die Farbe einer Blume ist durchaus wesentlich für die Entscheidung, ob sie für eine Beerdigung geeignet ist oder nicht. Dass Rot für die Liebe steht und Grün für die Hoffnung ist den meisten Menschen durchaus bekannt. Weniger bekannt ist es dagegen, dass die Farbe Blau für Beständigkeit und Treue steht, Weiß in diesem Zusammenhang für den Tod.

Höchste Vorsicht ist bei der Farbe Gelb geboten! Zwar heißt es gemeinhin, dass Orangetöne Heiterkeit und Wärme ausstrahlen und für Freundschaft und Dankbarkeit stehen, doch ist es empfehlenswert, den Versuch zur Aufhellung der allgemeinen Stimmung dadurch nicht auf die Spitze zu treiben. Denn weit verbreitet ist auch die Überzeugung, dass die Farbe Gelb – insbesondere in Verbindung mit der Narzisse – Neid und Eifersucht vermittelt. Gelbe Lilien symbolisieren darüber hinaus Eitelkeit und Prunksucht, die gelbe Nelke Missgunst und Antipathie. Alles Aussagen, die man bei einer Beerdigung tunlichst vermeiden sollte!

Ein letzter Blumengruß – persönlich und immer angemessen

Hat man die richtige Blume mit der passenden persönlichen Aussage gefunden, kann man diese beispielsweise noch durch eine Trauerschleife mit einem kurzen persönlichen Text, einem Gedicht oder schlicht mit dem eigenen Namen untermalen. Ob aber als Kranz, als geflochtenes Herz oder als einzelne Schnittblume – mit oder ohne Spruchband –, ein Blumengruß ist niemals fehl am Platz. Denn das, was allen hier genannten Blumenarten innewohnt, ist die Fähigkeit Trost zu spenden.

Für Fragen rund um die Beerdigung nehmen Sie gerne Kontakt mit dem Bestattungsinstitut Joachim Männer in Ingolstadt auf.