Woher kommt der Feiertag “Allerheiligen”?

Bild von Grablichtern im Herbst zu Allerheiligen

Allerheiligen – Ein Feiertag entstanden durch ein Zeitproblem

Heilige gibt es in der christlichen Kirche zu Hauf. In den letzten Jahrhunderten kamen reihenweise hinzu, einige bekannter als andere. Wie viele es genau sind, das lässt sich wohl nur schätzen. Mit dieser Vielzahl an Heiligen wuchs jedoch auch ein Problem heran: Es wurde unmöglich jedes Jahr jedem Heiligen an einem eigenen Tag zu huldigen. Man behalf sich damit, einen Tag zu begehen, der allen Schutzpatronen gleichermaßen gehörte: Allerheiligen.

In der orthodoxen Kirche gab es einen solchen Feiertag bereits im 4. Jahrhundert, in der westlichen Kirche wurde er 835 von Papst Gregor IV einheitlich für die gesamte westliche Kirche auf den 1. November festgesetzt.

Ein stiller Feiertag

Allerheiligen ist in Bayern ein sogenannter „stiller Feiertag“ mit Tanzverbot. Vor allem für Club- und Barbesitzer ist das ärgerlich, liegt Allerheiligen doch genau am Tag nach Halloween. Wilde Halloween-Partys finden daher um 2 Uhr nachts ein Ende. Auch an Allerheiligen selbst sollten Veranstaltungen eher einen ernsten Charakter haben.

Übrigens bedeutet das Tanzverbot nicht, dass Diskotheken um 2 Uhr schließen müssen. Besitzer und Personal müssen ab dieser Uhrzeit nur das Tanzen unterbinden und die Musik leise und weniger fröhlich halten. Unter Umständen droht bei Nichteinhaltung sogar ein Bußgeld. Ihre Halloween-Partys veranstalten viele in diesem Jahr deshalb bereits am 30. Oktober. Aufgrund der 500. Luther-Reformation ist in diesem Jahr auch der 31. Oktober frei.

Das Tanzverbot gilt auch nicht für alle Bundesländer. Allerheiligen ist nur in den katholisch geprägten Regionen Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein gesetzlicher Feiertag.

Bräuche und Sitten

Obwohl der Gedenktag der Verstorbene, Allerseelen, eigentlich erst am Tag nach Allerheiligen begangen wird, findet am 1. November vielerorts eine Segnung der Gräber statt. Allerseelen ist kein staatlicher Feiertag und damit nicht frei. Ebenso ist ein Grabgang, mit Aufstellen von Lichtern üblich.

Im süddeutschen Sprachraum kann zudem das Allerheiligengebäck, ein Hefezopf, den Tauf- und Firmpaten für ihre Patenkinder backen, zum Brauchtum an diesem Feiertag gezählt werden.

Allerheiligen zählt zu einem der wichtigsten Totengedenktage. Mehr über das Thema Tod und Bestattungen erfahren Sie beim Bestattungsinstitut Joachim Männer in Ingolstadt.