Bestatter-Knigge (Teil 1)
Der Verlust eines geliebten Menschen trifft uns immer unerwartet und unvorbereitet. Egal, ob enger Familienangehöriger, Freundin, Bekannter oder Arbeitskollege – die Zeit des Abschiednehmens ist stets eine schwierige und belastende Zeit. Auch Fragen rund um die Beerdigung drängen sich auf. Die offensichtlichsten dieser Fragen möchten wir vom Bestattungsinstitut Joachim Männer in unserer mehrteiligen Reihe „Bestatter-Knigge“ aufgreifen und beantworten, um Ihnen auch dahingehend eine Stütze zu bieten.
In diesem ersten Teil geht es um eine Frage, die in der heutigen Zeit nicht mehr so selbstverständlich zu beantworten ist wie noch vor ein paar Jahren: „Wie schick muss ich mich für eine Beerdigung einkleiden?“.
Oberstes Gebot: die Wünsche der Familie beachten
Die Familie kennt den Verstorbenen selbstverständlich am besten. Wer den Angehörigen nahesteht, weiß meist schon, welche Kleidung auf der Beisetzung erwünscht ist beziehungsweise erwartet wird. Hat man dieses Vorwissen jedoch nicht, empfiehlt es sich, einen genauen Blick auf die Traueranzeige – falls vorhanden – zu werfen. War früher Schwarz auf einer Bestattung fast ausschließlich gang und gäbe, so finden sich heute in Traueranzeigen häufig Formulierungen wie etwa „Der Verstorbene wünscht keine Trauerkleidung“. Nicht nur ist dieser Satz ein Hinweis darauf, dass die Familie keine zu triste Kleiderordnung wünscht, sondern auch darauf, dass die Beisetzung generell nicht zu förmlich ablaufen wird. In diesem Fall müssen und sollten Sie also nicht zu schwarzen oder zu dunklen und gedeckten Farben greifen.
No-Gos
Die Kleiderordnung auf Bestattungen hat sich über die Jahre immer mehr aufgelockert. Somit ist es gewinnbringender, zuvorderst jene Outfits zu erwähnen, die für eine Bestattungsfeier ganz und gar nicht angemessen sind.
Auch wenn sich in vielen Lebensbereichen – gerade auch im Theater, im Konzert oder auf der Arbeit – die Ansichten zu angemessener Kleidung maßgeblich verändert haben, sind Jeans, kurze Hosen oder kurzärmlige Oberteile bei einer Bestattung nach wie vor völlig unangebracht. Auch auf auffällige Muster sollte man – falls nicht anders gewünscht – verzichten. Die Deutschen empfinden noch immer Schwarz, die Trauerfarbe schlechthin, als passendste Kleidungsfarbe, aber auch andere dunkle, gedeckte Farben (Braun, Grau, Dunkelblau oder -grün) werden als nicht unangenehm empfunden. Das heißt aber auch, dass Strümpfe, Strumpfhosen, Schuhe und Krawatte ebenso dunkel gehalten sein sollten.
Fazit: Schick, aber nicht zu schick!
Im Zweifelsfall ist schick also durchaus angesagt. Üblicherweise tragen Männer einen Anzug und Frauen ein Kostüm mit Rock oder Hose, wobei das Hemd oder die Bluse unter der Jacke – zum Zwecke des Kontrasts – durchaus weiß sein kann.
Aber Vorsicht! Auch von zu schicker Kleidung ist abzuraten, denn die Beisetzung und die Verabschiedung eines geliebten Menschen sind kein Anlass, um sich zu präsentieren. Wenn man sich für die schicke Variante entscheidet, sollte darauf geachtet werden, dass das eigene Erscheinungsbild immer auch dem Anlass angemessen ist. Es geht schließlich nicht um Selbstdarstellung, sondern darum, auch durch angemessene Trauerbekleidung dem Verstorbenen Respekt zu zollen. Auch der Familie des Verstorbenen bringt man Respekt entgegen, wählt man die eigene Kleidung mit Bedacht.
So bietet es sich beispielsweise für Frauen an – hat man kein Kostüm zur Hand –, eine schlichte schwarze Hose, notfalls auch eine schwarze Jeans, kombiniert mit einer schwarzen, langärmligen Bluse zu tragen, ebenso schwarze Socken und schwarze Schuhe. Männer sind mit einem schwarzen Anzug samt Krawatte immer gut beraten, im Notfall ebenfalls mit schwarzer Hose und einem dunklen Hemd. Weiß man einmal gar nicht weiter, ist es niemals unangebracht, sich vorsichtig bei der Familie nach deren Wünschen zu erkundigen.
Sie haben noch weitere Fragen zum passenden Outfit für eine Beerdigung, machen sich Gedanken, welche Kondolenzblumen Sie dorthin mitnehmen sollen oder benötigen allgemeine Informationen rund um die Bestattung? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit dem Bestattungsinstitut Joachim Männer in Ingolstadt auf.